Alzheimer ist nicht mehr nur Schicksal – wir können etwas tun. Gemeinsam.

Neurologe bespricht mit Seniorin ein MRT-Bild zur Früherkennung von Alzheimer

Alzheimer ist nicht mehr nur Schicksal – wir können etwas tun. Gemeinsam.

Alzheimer ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der Nervenzellen und Verbindungen langsam absterben – vor allem in den Bereichen, die für Gedächtnis, Orientierung und Sprache zuständig sind. Die Folgen sind schleichend, aber deutlich spürbar: Vergesslichkeit, Verwirrung, Alltagsprobleme.

In unserer Praxis bieten wir gezielte Diagnostik, Früh­erkennung und Vorsorgeuntersuchungen an, um Alzheimer möglichst frühzeitig zu erkennen – denn je früher die Erkrankung festgestellt wird, desto mehr kann man therapeutisch beeinflussen.

Doch: Eine zentrale Rolle im Alltag spielen die Angehörigen.

Sie sind es, die den Verlauf oft zuerst bemerken, die Betroffenen begleiten und maßgeblich zur Lebensqualität beitragen. Ihr Verständnis, ihre Struktur und ihre Unterstützung machen im Alltag den entscheidenden Unterschied.

Was Angehörige konkret tun können:

Ein grundlegendes Verständnis der Erkrankung ist der erste Schritt. Wer sich informiert, kann typische Verhaltensänderungen besser einordnen und entwickelt realistischere Erwartungen im Umgang mit Betroffenen. Empfehlenswerte Anlaufstellen sind die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ( sowie die Alzheimer Forschung Initiative, die beide fundierte Informationen und praktische Hilfen für Angehörige bereitstellen.

Im Alltag hilft es, feste Strukturen zu schaffen. Wiederkehrende Rituale, ein klar gegliederter Tagesablauf und eine aufgeräumte Umgebung erleichtern die Orientierung. Auch einfache Hilfen wie gut sichtbare Beschriftungen an Türen oder Gegenständen können unterstützen.

Die Kommunikation sollte bewusst angepasst werden. Da Sprechen und Verstehen mit Fortschreiten der Erkrankung schwerer fallen, ist es wichtig, langsam und deutlich zu sprechen, kurze und einfache Sätze zu verwenden und unterstützend mit Gestik und Mimik zu arbeiten. Wiederholungen gehören dazu – Geduld ist hier entscheidend.

Auch geistige und körperliche Aktivität ist sinnvoll. Regelmäßige Spaziergänge, das gemeinsame Hören von Musik, einfache Gesellschaftsspiele oder das Betrachten alter Fotoalben können die Selbstständigkeit fördern und das Wohlbefinden stärken. Selbst alltägliche Aufgaben wie gemeinsames Kochen oder Tischdecken können anregend und stabilisierend wirken.

Darüber hinaus sollten Angehörige frühzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Ambulante Pflegedienste, ärztliche Beratung, Demenzberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen bieten gezielte Entlastung und konkrete Hilfen im Alltag. Eine gute Übersicht bietet zum Beispiel die Alzheimer-Telefon-Hotline unter 030 – 259 37 95 14.

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