Botox fürs Gehirn? Warum das Nervengift in der Neurologie Leben verändert

Botox-Injektion im Nacken zur Behandlung chronischer Migräne in neurologischer Praxis

Botox fürs Gehirn? Warum das Nervengift in der Neurologie Leben verändert

Wenn man „Botox“ hört, denkt man an glattgebügelte Stirnen und Promis mit bewegungslosen Gesichtern. Doch was viele nicht wissen: Botulinumtoxin – besser bekannt als Botox – hat sich längst einen festen Platz in der Neurologie erobert. Was ursprünglich aus der Schönheitsmedizin stammt, wird heute gezielt eingesetzt, um Leiden zu lindern, die weit über Falten hinausgehen.

Von der Beautyklinik in die neurologische Praxis

Botox ist ein Nervengift, das – richtig dosiert – die Freisetzung von Acetylcholin hemmt, einem Botenstoff, der Muskeln zur Kontraktion bringt. Was in der ästhetischen Medizin für faltenfreie Gesichter sorgt, wird in der Neurologie genutzt, um überaktive Muskeln zu beruhigen und fehlgeleitete Nervenimpulse zu unterbrechen. Das Ergebnis: weniger Schmerzen, bessere Beweglichkeit und mehr Lebensqualität.

Wo Botox hilft:

  1. Spastik nach Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose (MS)
    Viele Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen kämpfen mit Muskelverkrampfungen, die Bewegungen zur Qual machen. Hier kann Botox gezielt eingespritzt werden, um die betroffenen Muskeln zu entspannen – oft mit verblüffendem Effekt.
  2. Migräne: Wenn Botox Kopfschmerzen den Schrecken nimmt
    Chronische Migräne kann den Alltag zur Hölle machen. Botox-Injektionen im Kopf- und Nackenbereich helfen, die Attacken in Frequenz und Intensität deutlich zu reduzieren – und geben vielen Betroffenen ein Stück Alltag zurück.
  3. Bewegungsstörungen: Wenn der Körper sich gegen sich selbst richtet
    Dystonien, wie etwa zervikale Dystonie (schmerzhafte Fehlhaltungen des Nackens) oder Lidkrämpfe, lassen sich oft effektiv mit Botox behandeln. Die Muskeln „lernen“, sich zu entspannen – und Patienten gewinnen Kontrolle über ihren Körper zurück.
  4. Starkes Schwitzen: Mehr als nur ein kosmetisches Problem
    Auch Hyperhidrose kann neurologische Ursachen haben. Botox hemmt die Schweißdrüsen-Aktivität – eine enorme Erleichterung für Betroffene.

 

So läuft die Behandlung ab

Nach ausführlicher neurologischer Diagnostik klären wir individuell, ob eine Botox-Therapie für Sie in Frage kommt. Die Injektionen erfolgen gezielt, sind minimalinvasiv und gut verträglich. Die Wirkung setzt meist nach wenigen Tagen ein und hält etwa 3 bis 6 Monate an. Bei Bedarf kann die Behandlung wiederholt werden.

Neugierig geworden? Sprechen Sie uns gerne an

In unserer Praxis wird die Botox-Therapie im neurologischen Bereich als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angeboten. Die Kosten werden daher in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Privatversicherte oder Selbstzahler:innen können die Therapie jedoch in Anspruch nehmen. Wir beraten Sie gerne ausführlich zu den Möglichkeiten und dem Ablauf.

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